Welch merkwürdiger Zufall. (Ja ja, ich weiss, ich weiss, es gibt keine Zufälle, schon klar.) Da lese ich heute, dass Otfried Preussler bereits am Montag im Alter von 89 Jahren gestorben ist. Und genau am Montag war es, als ich vormittags mit dem Bus in die Stadt kam und ein Plakat blickte mich an, aus den Tiefen meiner Kindheit..
Räuber Hotzenplotz ist in der Stadt!
Es war mir ins Auge gefallen, als ich desinteressiert aus dem Busfenster blickte, (genau: Nur ranghohe Hunde können sich desinteressiertes Verhalten erlauben). Ich stieg aus und schaute mir das Plakat näher an. Es war nicht das gleiche Bild wie auf dem Buchumschlag von 1970, wo Hotzenplotz verschlagen über einen Lattenzaun blickt, auf der Flucht vor Wachtmeister Dimpfelmoser. Ein bisschen modifiziert, leider. Aber was solls.
Ganze Stellwände an Baustellen waren Montagmorgen mit meiner Kindheit gepflastert. Räuber Hotzenplotz, Puppentheater-Vorstellung, tgl. 15, 17, 19 Uhr.
„Ich nehm alle drei!“ rief ich und wagte ein Räubertänzchen, dreimal in die Luft geknallt!
Mir wurde ganz heiß im Unterbauch, da, wo die Seele sitzt, weil ich ab jetzt jederzeit damit rechnen mußte, dass Hotzenplotz barfuß und vollbärtig und schlapphütig hinterm Busch hervorspringt, um mit vorgehaltener Knallbüchse die Herausgabe der Kaffeemühle von Seppels Großmutter zu verlangen!
PIFF! PAFF!
Ich war ganz schön aufgeregt!
Da muss ich spontan an einen Kollegen denken, der einen Praktikanten einforderte, „zu dumme zum Kartoffeln schälen“.
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glumm kann gut mit kindern.
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