Strasse der Sehnsucht

Astrid feierte 18. Geburtstag, als wir uns über den Weg liefen, sie funkelte in all ihrer Jugend. Sie war groß gewachsen und schlank, sie hatte langes Haar und sie roch lecker nach Ahoi-Brausetütchen, wenn man sie gegen den Wind hielt – also, die Tütchen, nicht Astrid – und ihre Möpse waren ein Ereignis von Rang, biblisch, ja geradezu gebenedeit, sofern ich das beurteilen konnte. 

Ich lernte Astrid an einem schwülen Abend des WM-Sommer 1986 kennen, im Keller, einer Szenekneipe mit angeschlossenem Programmkino. Der Keller war in den Katakomben der stillgelegten Beckmann-Brauerei untergebracht, einem großen alten Backsteinbau. Stieg man die steile Treppe hinab und öffnete die schwere Stahltür, schlug einem ein feuchter Hefegeruch vom jahrzehntelangen Einlagern der Bierfässer entgegen. Eine düstere Atmosphäre, die an den Cavern Club in Liverpool erinnerte: die Decken niedrig, die Wände unverputzt, die Musik von früher. Einige ausgediente Bierfässer hatte Coco, der Pächter, fest im Boden verschrauben lassen. Sie dienten als Stehtische, auf denen lange Kerzen brannten, aber sie schafften nicht mehr als ein funzliges Licht. Der ganze Schuppen schien auf irgendwelchen Resten einer ehemaligen Helligkeit zu laufen.

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Eine Stimmung, wie geschaffen für Blues. Coco war ein stadtbekannter Rock’n Roller. Er war nicht nur beseelt von der Beat- und Surfmusik der frühen 60er Jahre, von den Kinks und den Who bis Dick Dale, er war ebenso vernarrt in die Alkoholeskapaden eines Harald Juhnke. Ganze Wände des Keller-Etablissements hatte Coco zugepflastert mit Seite 1-Aufmachern der BILD-Zeitung.

JUHNKE IN WIEN: SCHON WIEDER VOLL!

ER KANN ES NICHT LASSEN! JUHNKE BESOFFEN VON BÜHNE GEKIPPT!

JUHNKE: „ICH HATTE NUR EINEN PICCOLO VORHER!“

Coco war selbst ein Schrat, ein Unikum, behangen mit Schmuck und schwerem Voodookram. Der Keller war sein Kind, er steckte all seine Energie hinein. Für das angeschlossene Programmkino kassierte er Jahr für Jahr Förderpreise des Landes NRW, mit denen er seinen Laden einigermaßen am Laufen hielt. Das Kino war klein und gemütlich und hatte sein Stammpublikum, das auf ausrangierten Sofas und Ohrensesseln voller Brandlöcher Platz nahm. Und: Es durfte geraucht werden. Als Aschenbecher standen leere Erdnussdosen bereit.

Ültje.

Jahre später, zu Beginn der 90er, als die halbe Stadt schon auf Morphinbase war, wohnte nur ein paar Häuser entfernt Paolo, der hagere Italo-Dealer, der seine Kundschaft gern aus der Badewanne heraus bediente:

Ciao, ragazzi! Mach die Tür zu, es zieht!

Wenn ich von ihm kam, aus seinem Dope-Kiosk mit angeschlossener Badewanne, vergrub ich mich nicht selten mutterseelenallein im unterirdischen Keller-Kino und schaute japanische Kunst- und Sexfilme, bis ich selig wegdämmerte.

Im heißen WM-Sommer 1986 fand ich einen Job im Turmhotel als Gepäck-Manager, so die offizielle Bezeichnung für den 1. Kofferträger. Einen zweiten gab es natürlich nicht. Ich war Koffermädchen für alles. Ich war zuständig für amerikanische Reisegruppen, die auf ihrer zweiwöchigen Heart of Europe-Tour Station in unserer Stadt machten, aber nur zum Schlafen. Tagsüber besichtigten die Amis lieber die Stadt Köln, den Dom, doch bei uns in Solingen waren die Zimmerpreise noch erschwinglich.

Am Nachmittag, wenn der Reisebus vorfuhr,  bekam ich einen Anruf und flitzte los auf meinem 3-Gang-Rad. Im Turmhotel verteilte ich dann das Gepäck auf die einzelnen Zimmer, das ich am folgenden Morgen, Abreise Punkt acht Uhr, zurück zum Bus brachte. Dafür kassierte ich vom Reiseleiter pro Gepäckstück 1,50 Dollar. Bei im Schnitt fünfzig Touristen pro Bus kam ich auf 75 Dollar, und da sich die Amerikaner beim Trinkgeld freigiebig zeigten, (sie gingen davon aus, dass ich als Gepäckboy von ihrem Tip lebte), waren hundert Dollar pro Bus keine Seltenheit.

Ich wurde Stammkunde am Devisen-Schalter der Stadtsparkasse, wo ich einmal die Woche bündelweise die grüne US-Marie in D-Mark umtauschte. Ich war ein gemachter Mann auf einem 3-Gang-Rad. Ich war jeden Tag früh auf den Beinen, hatte Bargeld auf der Tasche, ich war braungebrannt. Wenn die Sonne morgens um neun auf die Dächer knallte, hatte ich meinen Job schon getan. Ich trug Nussöl auf, drehte einen kleinen Stickie und legte mich hinters Haus in den Garten, um mich in gewaltloser Koexistenz mit Bremsen, Wespen und Hornissen zu üben. Manchmal nahm ich auch ein Buch in die Hand und schlug mittenrein in die scheiß Viecher.

Die Zeit mit Lena war definitiv vorbei. Ich arrangierte mich mit dem Gedanken, von nun an ohne sie zu leben. Und es war gar nicht mal so übel. Ich entdeckte die Freiheit neu, niemandem Rechenschaft ablegen zu müssen. Auch wenn ich nicht viel tat, wofür ich Rechenschaft hätte ablegen müssen. Aber das würde noch kommen. Sollte sie mir doch den Buckel runterrutschen.

Natürlich liebte ich sie immer noch. Aber die Tage, wo ich verzweifelt den Herrgott anrief und seine Männerkameradschaft anmahnte, in seiner Funktion als Schicksalsmacher, als Wegbereiter, als.. ALS GOTT EBEN, HERRGOTT NOCH MAL, waren vorüber. Sagen wir, fast, fast vorüber. Wenn ich nämlich mein Konfirmatonsjäckchen aus der Ecke holte und durch die Stadt promenierte, wartete ich ja nur darauf, dass sie in ihrem grünen Alfa vorbeirauschte, erstaunt das Seitenfenster runterkurbelnd: He, der Bursche sieht ja richtig gut aus..! DEN HOL ICH MIR ZURÜCK!

Arschlecken, Mariechen!

Nachmittags klingelte das Telefon. Es stand draußen auf dem Fensterbrett, damit ich vom Garten aus bequem den Hörer abnehmen konnte, es handelte sich weltweit um mein erstes Mobiltelefon. Lena war dran. Wer sonst. Die große verflossene. Wir waren seit ein ein paar Monaten auseinander, nach einigem Hin und Her und sechs Jahren.

„He.. Ladylover, sollen wir heute Abend was zusammen machen?“

Ich war überrascht.

„Klar“, antwortete ich. „Warum nicht. Blöde Kuh.“

Ich legte mich wieder in den Garten und wartete, dass es Abend wurde. Ich beobachtete meine Nachbarin, die alte Frau Kohl, eine hochgewachsene nette Person, die nur wenige Meter entfernt im Campingstühlchen saß und beim Stricken den Wollknäuel verlor, er fiel ihr aus der Hand. Und als der Stoffballen die abschüssige Wiese runterrollte und gar nicht mehr aufhören wollte zu rollen, wie ein verspieltes graues Kätzchen, na, da ließ ich ihn rollen.

Lena kam um acht. Argentinien spielte gegen England. Sie kam rein und schaltete rotzfrech ins Zweite, da lief was von Shakespeare. Romeo gegen Julia. Per Fernbedienung knipste ich zurück nach Mexiko-Stadt, wo Diego Maradona seinen Auftritt hatte. Nach einem spektakulären Sololauf übers halbe Feld blieb er plötzlich stehen, bückte sich und applaudierte den eigenen Füßen.

„Amorcito corazon!“ schwärmte ich, „Blutsbruder!“

Maradona war mein WM-Held 1986. Unverdorben, nicht korrupt, adelig.

„Du mit deinem dämlichen Fußball“, meinte Lena.

Als sie eher nebenbei verkündete, dass sie um elf noch mit ihrer Busenfreundin Britta verabredet war, wurde ich wütend.

„Wenn du nur für deinen Shakespeare hergekommen bist, kannst du gleich wieder abhauen!“

Sie ging nicht weiter darauf ein. War überhaupt ganz zutraulich an dem Abend. Küsste meine Hände, legte den Kopf in meinen Schoß. Wir teilten uns einen Sessel und schauten abwechselnd Fußball und Spielfilm. Ganz brav alles. Ich blickte sie von der Seite an. Sie hatte recht, es war besser, wenn sie nicht über Nacht blieb. Ich liebte die Frau immer noch, aber mein Widerwille wuchs mit jedem Tag, den ich allein war und mich besser sortiert bekam. Ich wusste nicht, woher das Gefühl kam, aber plötzlich war es da.

So lange war ich ihr nachgelaufen.. komm zurück.. bleib.. geh nicht.. Nun nervten mich ihre flüchtigen Küsschen. Die konnte sie sich an den Hut stecken.

Es schellte. Harry und sein Kumpel Meckenstock standen vor der Tür, mit zwei Plastiktüten voller Flaschenbier.

„Stören wir?“ grinste Harry.

Lena mochte ihn nicht, und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Der labert nur Scheiße, dein Harry, hatte Lena Tage zuvor noch gemeint, als Harry am Tresen die Vorzüge polnischer Frauen pries. Die sind super durchblutet, die Polackinnen, nicht so wie die deutschen Weiber mit ihren Spatzenköpfchen und dicken Hausfrauenbeinen, worauf ihm Lena einen Vogel zeigte.

Kauf dir doch gleich ne Plastikpuppe, die machen auch nicht so’n Lärm , wenn du in sie reinspritzt.

„Nee, ihr beiden stört nicht, ist schon in Ordnung“, grinste ich, „Lena haut sowieso gleich ab“, und fühlte mich ganz wohl dabei.

Harry war betrunken und wollte unbedingt Straße der Sehnsucht hören, den Evergreen von Peter Kraus. Die 45er-Original-Single war in meinem Besitz, und ich hatte sie in diesem Sommer so oft gespielt, dass die Leute schon auf mich zukamen und den sentimentalen Edelschlager forderten, während ich es nicht mehr hören konnte. Der Fluch des selbst angeschobenen Kults.

Ich hatte partout keinen Nerv, Straße der Sehnsucht aufzulegen, aber Harry und Meckenstock ließen nicht locker und irgendwann wurde es mir zu doof und ich gab nach.

Lena verabschiedete sich.

„Nicht schon wieder die dämliche Schnulze. Ich hab Dienstag frei. Sollen wir noch mal was zusammen kochen?“ flüsterte sie. „Dazu hätte ich Lust. Und auch zu anderen Sachen..“

„Meinetwegen“, sagte ich.

„Na ja, lass uns noch mal telefonieren“, sagte sie. „Ich ruf dich an.“

Was war das denn jetzt?! Na, scheiß drauf. Mit den Jungs machte ich das Bier leer, dann riefen wir ein Taxi. Auf der Fahrt ins Mumms gaben wir eine a-capella-Version von Straße der Sehnsucht zum besten. Ich zog vor, die Jungs zogen nach. Zum Schluss fiel sogar der Taxifahrer in den Refrain ein.

Im Mumms war nichts los, die Leute schauten alle Fußball. Harry und ich beschlossen, in den Keller zu fahren. Meckenstock hatte keine Lust, er blieb, wo er war, im Mumms.

Meckenstock war ein undurchsichtiger Bursche. Obwohl er nie einem Job nachging, kleidete er sich wie ein Businessman, der glitzernde Popcorn-Maschinen und Party-Zelte verlieh, und er hatte immer Kohle auf der Tasche. Meistens war er es, der einen ausgab und den Deckel beglich, auf den man den ganzen Abend gesoffen hatte.

Harry und ich riefen ein Taxi. Der Fahrer war derselbe wie eine Stunde  zuvor.

„Zur Straße der Sehnsucht, Jungs?“

„Immer, Meister.. Immer.“

Und dann saß sie da, Astrid, im Keller, an diesem zerschrammten, schwach beleuchteten Ecktisch. Mit hochgesteckter Doo-Wop-Frisur und scheuem Lächeln. Eine Mona Lisa von weit her. Ich setzte mich zu ihr, weil neben ihr Platz war, und baggerte drauflos. Ich machte richtig auf Silberrücken, mit kleinen Einschüben von Zurückhaltung zur rechten Zeit, alles Taktik. Und als hätte Coco es gerochen, legte er eine Reihe funzliger kleiner Balladen auf, raffinierte Einzelposten, die mich zusätzlich anspornten.

Später gingen Astrid und ich vor die Tür, fummelten und knutschten in dunklen Brauerei-Eingängen, wie mit sechzehn. (Dass sie tatsächlich erst achtzehn war, erfuhr ich erst später.)

Endspielsonntag in Mexiko.

Maradona und Argentinien waren Fußball-Weltmeister geworden. Nach dem Finale gegen Deutschland strömten Tausende in die Innenstadt, mit riesigen Fahnen, alles stockbesoffen. Deutschland war nur mit Dusel ins Endspiel gestolpert. Ich hasste dieses Team. Vorm überfüllten Mumms riss ich irgendwem die Trompete aus dem Gesicht und zog „AR-GEN-TINA! AR-GEN-TINA“ pöbelnd los, nicht etwa weil ich den Gauchos den Titel so sehr gönnte, sondern weil mich die kalte sabbernde Aggressivität nervte, mit der die Leute durch die Stadt stiefelten und gegen die Niederlage anstanken.

„AR-GEN-TINA! AR-GEN-TINA!“

Ich rempelte und trompetete gegen die besoffene Menge an, selbst nicht weniger besoffen. Allein die Blicke, die ich kassierte, reichten für den Verrätertod, sie knüpften mich an der nächsten Straßenlaterne auf. Dabei war ich nur ein alberner Störenfried, ein Lump unter tausend Aufrechten, ich war der Kerl mit dem Furzkissen, der nicht genug bekam.

Auch wenn ich fußballverrückt war: Weltmeister werden interessierte mich einen Scheiß. Mir gefielen andere Sachen. Mir gefiel siegesgewiss in die Schlacht ziehen und 10:0 untergehen – das war in Ordnung. Oder bei brütender Hitze ein 3:4 nach Verlängerung und dramatischem Spiel im Halbfinale, das hatte Größe. Verlieren zu können nach großem Kampf. Das war ritterlich.

Um zwei Uhr in der Nacht stand ich vorm Cafe Tijuana in Gräfrath, das einen Schlag Süden in die Stadt brachte, und hielt den Daumen raus. Der  erstbeste Wagen hielt an und nahm mich mit in die Innenstadt. Die letzten Meter Richtung Keller ruderte ich an den Hauswänden entlang und ruinierte mein admiralblaues Konfirmationsjäckchen. Ich hatte nur noch eins im Kopf: Astrid.

Ich hatte ihr versprochen sie anzurufen, woraus natürlich nichts geworden war. Jetzt hoffte ich, dass sie im Keller war. Und sie war da, tatsächlich. Mit Doo Wop-Frisur, scheuem Lächeln, strammen Möpsen – alles wie gehabt. Ich stiefelte schnurstracks auf sie zu. Der Laden war rappelvoll, trotz der späten Uhrzeit.

„Hör zu“, sagte ich. „Ich hab dich nicht angerufen, das tut mir leid, aber jetzt bin ich hier. Nur wegen dir.“

(Astrid meinte später, sie hätte es beinahe mit der Angst bekommen, wie ich da auf sie zugestiefelt kam, mit diesem irren Glanz in den Augen..)

Von diesem Augenblick an blieben wir zwei Tage zusammen. Sie wohnte in Wermelskirchen, einem Kaff im Oberbergischen, dreißig Kilometer entfernt. Am folgenden Morgen fuhr sie mich zum Turmhotel. Ich erledigte meinen Koffer-Job. Weil ich Geld brauchte und der Devisenschalter der Sparkasse erst um neun öffnete, hatten wir noch Zeit und bumsten im Auto. Es war so schwül, dass mir die Augen beschlugen vor lauer Schweiß und ich alles nur durch einen flirrenden Vorhang wahrnahm, wie ein Nachtwächter, der sich in den hellichten Tag verirrt hat.

Wir fuhren zurück nach Wermelskirchen und frühstückten mit Sekt, wobei ich mir die Hälfte des Schampus über die Hose verspritzte. Nachmittags tauchten Bekannte von Astrid auf, ein Pärchen aus Köln, eine dicke Matrone und ihr Feuerwehrmann. Die beiden konnten nichts mit mir anfangen, zumal ich die ganze Zeit im Bett blieb mit meiner Latte, die zwar niemand sah, die aber die Atmosphäre bestimmte. Die dicke Matrone verzog das Näschen. Alle waren heilfroh, als sie sich verabschiedeten.

In der folgenden Nacht kühlte es nicht ab, es blieb so stickig, dass wir ohne Decke schliefen, ein Laken reichte. Als ich wach wurde, mitten in der Nacht, und pinkeln musste, war es stockdunkel und ich hatte nicht die Spur einer Idee, wo ich mich befand. Normalerweise, wenn man sagt, es ist stockfinster, befindet sich irgendwo ein Spalt, durch den Licht einfällt, vielleicht ein winziger Streifen nur, oder die Ziffer eines Digitalweckers leuchten auf, irgendetwas, was zur Orientierung hilft, doch in dieser Nacht, in diesem fremden Bett, war nichts zu sehen, da war nur absolute bodenlose Schwärze.

Panik überfiel mich. Ich beugte mich runter, hörte ein Atmen, aber ich wusste nicht, von wem es kam, wer das sein sollte, welche Person neben mir atmete. Ich fasste ins Leere, erwischte einen Arm, zog die Hand erschrocken zurück. Alles strebte fort von mir, ich suchte verzweifelt einen Punkt in der Finsternis, der Nähe vermittelte, Orientierung.. ich geriet so durcheinander, dass ich plötzlich einen Satz machte und vom Bett fiel, mich der Länge nach hinlegte, wobei ich einen Ventilator mit zu Boden riss, der auf dem Nachtschrank gestanden hatte und sofort ansprang und Wind machte und Lärm..

Noch am selben Vormittag nahm ich den Überlandbus von Wermelskirchen nach Hause. Ich nahm mir vor, ein paar Tage lang nichts zu trinken. Die alte Frau Kohl saß in ihrem zerschlissenen Campingstühlchen im Garten und zog sich Obsttorte rein, mit Sahne. Sie winkte freundlich, als sie mich am Fenster sah.

Ich winkte zurück und trat aus Versehen auf Straße der Sehnsucht, die auf dem Teppichboden lag. Dummerweise war es bloß das Cover. Peter Kraus war  nicht kaputt zu kriegen.

9 Gedanken zu „Strasse der Sehnsucht

      • Ich habe einmal einen ganzen Tag damit verbracht die „Frau“ vom ersten Mal wieder zu finden, da es mich einfach interessiert hat wie sie wohl heute aussieht, aber leider kein Glück. Ein Allerweltsvorname und wahrscheinlich geheiratet und den Namen des Mannes angenommen.

        Like

  1. „Verlieren zu können nach großem Kampf. Das war ritterlich.“
    Genau: Vergesst das Siegen.

    Schön, wie Du uns Leser mit den strammen Möpsen von A. erst anspitzt, Dich dann in notwendigen Abschweifungen über Milieu und Örtlichkeiten sowie in eine alte Liebe verlierst, um zuletzt noch einmal zu A. zurückzukehren, und das einzige, was dann spritzt, ist der Schampus, zumindest im Text, den wir hier lesen dürfen. Grandios, Deine Verzögerungstaktik. Die Strategie großer Fußballer beim gezielten Schuss vom Punkt.

    Gruß, Uwe

    Gefällt 1 Person

  2. Pingback: Was die Hitze so ausgebrütet hat | Zurück in Berlin

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