Zu einer echten Schriftstellerkarriere gehören finanzielle Schwierigkeiten

Sagen wir, eine Durststrecke. Bilanzstörung. Pleitegeier. Ach was, sagen wir FINANZIELLE SCHWIERIGKEITEN. Erst heut morgen liegt wieder ein Brief der Bank in der Post. Ich werde gebeten, mein Konto auszugleichen. bzw. die überschrittene Dispokreditlinie zurückzufahren – eine Linie, die kaum mehr zu erkennen ist vor lauter Überschreitung. Ich bin der Minusmann. Ich wate durch tiefroten Sumpf.

Ich verhalte mich zunächst ruhig.

Weil, wo nichts ist, kann man alles lassen. Ich nehme mir vor, im weiteren Verlauf des Mahnwesens fest darauf zu bauen, dass durch einen bankinternen technischen Fehler versehentlich einige 100.000 Euro auf meinem Konto gutgeschrieben werden. Das passiert ja immer wieder mal. Davon liest man doch in der Zeitung alle naselang, ist doch nichts besonderes. Als wäre das so sensationell. Her mit der Kohle.

Denn die Tatsache, dass es mir so etwas noch nie widerfahren ist, vergrößert nur die Wahrscheinlichkeit, dass ich jetzt an der Reihe bin. Mit einer Meldung in der Zeitung zu landen, wo alle denken, boh, der Kerl, der hat’s geschafft. Der ist oben angekommen und kackt auf uns runter.

Wollen wir doch mal logisch denken.

Ich öffne also die Kontotür, mache sie ganz weit auf, damit der Rubel so richtig hereinrollen kann in die gute Stube, von allen Seiten. Ich meine. Sollte die bankinterne Fehl-Transaktion platzen, bin ich natürlich geliefert.

Is klar.

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13 Gedanken zu „Zu einer echten Schriftstellerkarriere gehören finanzielle Schwierigkeiten

  1. Ich habe mal am Bankschalter 300 € von meinem Konto abgehoben, aber die haben dann vergessen, mir das Geld wirklich abzubuchen. Ich bin also der lebende Beweis, dass so etwas passiert. In nicht allzu ferner Zukunft wirst du deine sauer erwarteten 100.000 Öcken auf deinem Konto finden, ganz bestimmt.

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  2. Haha mir pfändet das Finanzamt seit einem Jahr lustig die Vorsteuer von den Konten (inzwischen n paar 1000 €)…die sie geschätzt haben – für eine umsatzsteuerpflichtige Firma, die es aber bereits seit 1,5Jahren nicht mehr gibt… weil…s.O. Papierkram ist Teufelswerk!
    (letztlich hängt es ehrlich gesagt seit Feb. nur noch am Steuerbüro die mittlerweile alle nötigen Unterlagen haben.)

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  3. Jetzt haltet euch alle mal fest. Ich habe in meiner Sparkasse mal auf dem Boden der Schalterhalle einen 100-Mark-Schein in einem blauen Kunststoffmäppchen gefunden, sonst war da nix drin. Highlight meines Kundenlebens!

    Tiefpunkt war dann ein paar Jahre später, als ich vergessen habe, die 200 Mark aus dem blöden Geldi zu nehmen. Die Sparkasse hat mir nix erstattet. Diese dreckigen Scheiß-Wixer von der Bank!

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    • Ich hab mal ein edles Mercedesmäppchen mit 4 Kreditkarten, PIN Nummern und Ktoauszügen *eieiei* und 3 Bankkarten im Vorraum gefunden… leider… oder auch zum Glück fehlt es mir an krimineller Energie, also hab ich die abgegeben, gab 20DM vom knausigen Besitzer 😛 Emotional getoppt wurde dieser Fund nur von einer Mahnung mit Überweisungsvordruck über 49€ für Telefonsex auf die von Hand geschrieben wurde: WENN DAS BIS MORGEN NICHT BEZAHLT IST -ZIEHST DU AUS !!

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  4. Ach ja, der Dauerdispo, der horrende Zinsen kostet, wer kennt das nicht. Da hilft nur eins, Dispo in einen Kredit umwandeln und auf 0 setzen lassen. Laufzeit mindestens 4 Jahre und Raten und Zinsen so niedrig wie möglich. Manchmal lassen sie sich ja darauf ein, die Bankmenschen, auch wenn man keine Goldbarren, Häuser oder Autos als Sicherheit anbieten kann.

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  5. Ich bin der Minus-Mann. Meine Hände wiegen schwer wie Eisen. Aber aufgeben werde ich niemals nicht. Weil meine Liebe mehrmals wiegt. Die Liebe zu meinem Volker !

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  6. Pingback: „Pleite sein und ich feiern demnächst Gnadenhochzeit“ - TWASBO Magazin

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