Den Tag werd ich nie vergessen, obwohl ich mich an nix erinnern kann (1)

Ein typischer Karlos-Satz. Der Prototyp. Es war mein unangefochtener Lieblings-Bonmot von Karlos, es war der Zenit der hyperreinen großen Karlos-Lehre .. es war der Korken,  der alles zum Ploppen brachte. Als wir Jahre später, in anderen Zusammenhängen, noch einmal, eher grundlos vermutlich, in einem DIALOG über diesen Satz stolperten, zu scheitern drohten, sehr viele Jahre später, in einem anderen, sehr viel unwichtigeren, brutaleren Jahrtausend, da erinnerte er sich jäh an die halbdunkle Atmosphäre, die solche halbdunklen Bonmots in ihm erst möglich machten. Es war in einer Billardkneipe Richtung Katternberg, (eher eine Art Salon), was an sich schon ein gewaltiger Akt der Erinnerung war, denn Karlos war wie ich nicht gerade der große Zurück-Erinnerer. Er war genau wie ich eher der Typ, der nicht mehr wusste, was er mal gemeint haben könnte, damals, als er an der Bar mit jedem Bier hibbeliger wurde, doch seine Sprüche blieben stets staubtrocken. Karlos machte es wie Bomber Müller im Finale gegen Holland 1974: kurze Drehung, wumm!

Zwei eins!

Weltmeister.

Oder, hier: „Jetzt kennt man sich schon so lange, Glumm, und weiß immer noch Bescheid.“

Oder auf einer Gartenparty der Gräfin an der Teufelsinsel: „Ich will küssen und lecken und machen, ihr Primaten!“ (Worauf Benzini vom Tisch aufsprang und schrie: „GENAU! LASST ES UNS MACHEN WIE DIE PRIMATEN FRÜHER!“)

Unübertroffen auch sein Standardgruß in den späten 80erjahren, als wir eine Weile zusammenwohnten und er mich ohne anzusehen frühmorgens in der Küche grüßte:

„Na, was macht das Leben, Glumm, außer dass es hauptsächlich vorüber geht?“

Auch schön, sein überfallartiges „RAMBA ZAMBA KICKERVEREIN!“, wenn wir abends auf die Rolle gingen.

FORTSETZUNG KOMMT

14 Gedanken zu „Den Tag werd ich nie vergessen, obwohl ich mich an nix erinnern kann (1)

    • Mein Mann und mir trieb es heute reichlich Wasser in die Augen.
      Wir haben schon so viele Freunde verloren und wissen exakt, wir beide werden die nächsten sein.
      Das alles für ein bißchen Seelefrieden und innere Zufriedenheit, die uns die eigenen Endorphine nicht mehr bieten können.
      Das Leben als Junkie ist manchmal verdammt hart.

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  1. Hi Andreas, nichts geht mehr bei myblog. Auch die Sparköchin aus Wien hat die Hoffnung aufgegeben und ist ebenfalls bei wordpress.com.
    Ein Jammer, alle 100 000 Rezepte von mir sind fort, doch ersetzbar.
    Für dich, bzw. deine verlorenen Inhalte ein Fiasko.
    Ha! Mein Glück: Immer alles gelesen und das Buch!
    Herzlichst Marianne

    Gefällt 3 Personen

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